Chronik der Damengymnastiksparte

Die Gymnastiksparte im VfL Wahrenholz feierte ihr 50jähriges Bestehen, die Gründungsversammlung fand am 29.04.1971 statt.

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@ Wir wollten ja auch mal von zu Hause raus, wie Marlies Wendt (3.v.l.) heute noch sagt...

Angefangen hatte alles mit Aktivitäten des Landfrauen-Vereins. In Wesendorf gab es bereits eine Turnhalle und auch eine organisierte Turngruppe. Dieser schlossen sich dann auch einige Frauen aus Wahrenholz an. Darunter waren Marlies Wendt, Hannelore Rotermund, Ilse Schröder und Christel Friedrichs, die sich wöchentlich auf den Weg nach Wesendorf machten, um sich körperlich zu ertüchtigen.
Als dann Bürgermeister Horst Germer auf der Jahreshauptversammlung des VfL Wahrenholz im Januar erwähnte, dass „sich der Bau der Turnhalle in Wahrenholz sich seinem Ende neige und so den Vereinen bald zur Verfügung stehen würde“, war der Startschuss für die Gründung einer Gymnastiksparte im VfL Wahrenholz quasi ertönt.


Die 4 Frauen, die bereits in Wesendorf turnten hatten sich überlegt, dass man das gleiche Angebot wie in Wesendorf dann ja auch in Wahrenholz realisieren kann. Wie man einem Protokoll zur Halbjahresversammlung des VfL am 28.08.1971 entnehmen kann, fand am 29.04.1971 auf „einer Vorstandsversammlung, wo die Damen eingeladen waren“ die Gründung der Damengymnastiksparte statt. 32 Frauen fanden sich zu diesem Termin ein. Sie wählten aus ihrem Kreis eine Vertrauensperson nebst Stellvertreterin, die dem Vorstand des VfL mit angehören. Einstimmig gewählt wurden Ilse Schröder und Renate Pape. Als Übungsleiterin wurde Marlies Wendt auserkoren und der Beitrag wurde vorerst auf 10 DM jährlich festgesetzt.


Wie Marlies Wendt als erste Übungsleiterin heute noch sagt: Wir wollten ja auch mal von zu Hause raus. Viele unserer Männer waren ja beim Fußball aktiv und so oft zum Training und zu den Spielen unterwegs. Da war es nur gut, dass sich für uns auch mal die Chance ergab auch sportlich tätig zu werden. Durch die neue Turnhalle in Wahrenholz waren die Wege nun kürzer als nach Wesendorf und so fanden sich schnell Frauen, die mitmachen wollten. Im August war der Kreis schon von 32 auf ca. 45 Frauen angewachsen. Die Übungsabende wurden mittwochs in der Halle mit Gymnastik gefüllt. Ein Kassettenrekorder diente zur musikalischen Begleitung der Übungen. So ging es los.


Neben den Gymnastikabenden stand natürlich auch die Geselligkeit und Gemütlichkeit mit im Vordergrund. In der Gemeinschaft konnte man nun auch viele andere Sachen unternehmen. Man traf sich nach dem Turnen gerne noch in der Vereinsgaststätte bei „Stubmeyer“ auf ein Getränk.
Schnell waren aber auch andere Aktivitäten dabei. Im Sommer wurde Rad gefahren oder im Winter nach dem Übungsabend noch eine Tour ins Schwimmbad in Knesebeck unternommen. Später fuhren auch einige Frauen noch in die Sauna nach Hankensbüttel.
Einigen genügte das dann auch noch nicht und so wagten sie sich hinaus ins Freie um wie die Männer das Fußballtraining aufzunehmen. Dafür konnten sie einen ganz jungen Trainer engagieren. Er war 14 Jahre alt und hieß Herbert Meyer jun.! Die Erfolge stellten sich dann aber 1971 doch nicht so ein. Erst ca. 7 Jahre später war dann die Gründung der Frauenfußballmannschaft in Wahrenholz erfolgreicher.


Ab 1975-1983 übernahm dann Hannelore Rotermund das Amt der Übungsleiterin von Marlies Wendt und vertrat die Sparte auch als Ansprechpartnerin für den Vorstand. Die Aktivitäten wurden nun noch größer. Als Mitte der 70iger Jahre die Zeit der Sportwochen in Wahrenholz anbrach, waren nun die Gymnastik-Frauen stark in das Vereinsleben eingebunden. Zusammen mit Dagmar Rohrschneider aus Steinhorst wurden nun auch Jazz-Tänze mit der Gruppe eingeübt, die dann auf den Dorfabenden in Wahrenholz vorgeführt worden sind. Dafür gab es immer viel Applaus. Die Vorführungen beschränkten sich dann aber nicht nur auf Wahrenholz. Die Gruppe tanzte dann gemeinsam mit den Steinhorstern auch in Steinhorst oder in Hankensbüttel und war auch diverse Male auf dem Kreisfrauen-Turnfesten in Gifhorn aktiv.


Die Aktivitäten beschränkten sich aber nicht nur auf den sportlichen Einsatz. Die Frauen halfen auch beim Betreiben der Bratwurstbude während der Sportwoche und kümmerten sich über eine lange Zeit um die Reinigung des Sportheims. Das geschah sogar noch unentgeltlich. Auch auf den jährlichen Vereinsvergnügen gab es nun immer mehr Einsätze der Frauen. Es wurde teilweise Theater aufgeführt, kleine Sketche wurden vorbereitet, die immer für tosenden Beifall gut waren. Sogar eine Modenschau hat mal stattgefunden.
1983 übernahm dann Annegret Sölter die Leitung von Hannelore Rotermund. Die Gruppe war ja nun schon etwas älter geworden und es rückten auch jüngere Frauen nach. 1989 war durch Heirat und Baby für Annegret Sölter-Lütkemann der Abschied gekommen.

1984 wurde Haide Tristram aus der Gymnastiksparte dann als erste Frau in den Vereinsvorstand gewählt. Nach einem Jahr als 2.Schriftführerin übernahm sie das Amt als 2.Kassiererin (bis 1992) und war auch am Wochenende als Platzkassiererin beim Fußball aktiv.
Im Jahr 1986 wurde der Vorstand des Gesamtvereins erweitert. Die Leiterin der Damengymnastiksparte wurde nun auch offiziell in den Vorstand aufgenommen. Vorher gab es nur eine „Ansprechpartnerin“ für den Vorstand. Als erste Frau wurde dann Agnes Dolezych für 1986 und 1987 in den Vorstand gewählt. Für die Jahre 1988 und 1989 übernahm dann Christina Lagemann diesen Posten.
Durch die hohe Anzahl der Frauen kam dann 1985 wieder Marlies Wendt auf die Idee die Gruppe zu teilen. Auch hier hat sie wieder die Leitung der „älteren“ Gruppe übernommen. 1984 trat der VfL Wahrenholz dann dem Deutschen Turnerbund bei. Nun war es auch möglich die Übungsleiterinnen an der Turnschule in Melle ausbilden zu können.


1990 übernahm dann Anette Rotermund die Übungsleitung der jüngeren Gruppe. Als Stellvertreterin war Inge Schulz dabei. Sie nahmen an diversen Lehrgängen an der Turnschule in Melle teil und brachten so neuen Schwung in die Gruppe. In diese Zeit fiel dann auch die erste größere Jubiläumsfeier im Gasthaus Krendel. Dort wurde im Februar 1991 das 20jährige Bestehen mit Tanzaufführungen, Sketchen und einer anschließenden zünftigen Feier begangen.
Von 1990 bis 2000 ließ dann die Freude an Tanzaufführungen ein wenig nach. Die Gruppe wollte sich lieber anders betätigen. Im Sommer standen wieder Fahrradtouren an oder man ging mit der Gruppe zum Schwimmen. Da auch die Sportwochen weniger wurden hatte man auch nicht mehr das Publikum für Aufführungen. Nun kamen stattdessen auch Reisen dazu. Neben einem Ausflug in den Harz, war man auch an der Nordsee und ist durch das Watt von Cuxhaven nach Neuwerk gewandert. Auch das Musical Starlight Express in Bochum wurde besucht. Dadurch konnte man dann auch ein wenig die inzwischen passiven Mitglieder einbinden. Von knapp 100 Mitgliedern waren Mitte der 90iger Jahre nur zwischen 20-30 Personen in den Turngruppen aktiv.


Im Oktober 1996 begann mit dem berühmten Volkstanz „Sirtaki“ zu den Klängen der Buzuki die Feier zum 25.Geburtstag der Gymnastiksparte. An der Feier nahmen zahlreiche aktive und passive Mitglieder der Sparte teil, die unter dem Motto „Griechischer Abend“ diesen Abend erlebten. Die Gründerinnen der Sparte, kostümiert in den Vereinsfarben „Schwarz-Gelb“, zeigten den Zuschauern einen rhythmischen Tanz und damit, dass mit als Ü40 noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Eine erste Chronik wurde bereits aufgestellt und von Inge Gaes und Anette Rotermund verlesen. Natürlich wurden die anwesenden Gründungsmitglieder auch für ihre 25jährige Mitgliedschaft geehrt.


Um das Jahr 2000 gaben dann Anette Schönecke (geb. Rotermund) und Inge Gaes (geb. Schulz) durch ihre familiäre Situation (Heirat und Kinder) die Leitung der Gymnastikgruppen an Astrid Krendel (geb Mertens) ab, die für 2002 bis 2003 auch die Spartenleitung übernahm. Leider musste auch sie dieses Amt aus familiären Gründen bereits 2004 schon wieder abgeben. Zum Glück hatte sich da schon Birgit Nizio, die da bereits in der Tennissparte im VfL Wahrenholz aktiv war, als Nachfolgerin angeboten. Sie übernahm das Amt der Übungsleiterin und wurde auch Spartenleiterin. Dieses Amt behielt sie dann bis 2017. Als Stellvertreterin war Anke Klösel dabei. Birgit Nizio und Anke Klösel haben dann auch diverse Weiterbildungen in der Landesturnschule in Melle besucht.


Auch zum 40jährigen Jubiläum hat es wieder eine kleine Feier gegeben. Nach einem Frühstück im Oktober 2011 im Sportler-Treff zog man mit der Gruppe mit dem Bollerwagen um das Dorf und verbrachte den Tag mit lustigen Spielchen.
Nachdem zwischendurch wieder nur eine Gruppe aktiv war, war es wiederum Anette Schönecke, die eine 2.Gruppe initiierte. Übungsabende wurden ab ca. 2004 dann wieder an 2 Abenden (dienstags und mittwochs) durchgeführt. Die jüngere Gruppe am Mittwoch wurde dann 2007 von Antje Ploog (bis 2013) übernommen. Gundi Niemann und Beate Lindmüller standen ab ca. 2010 bereits als Stellvertreterinnen für die beiden Gruppen zur Verfügung. 2016 brachte dann kurzfristig Sophie Salig wieder neuen Schwung in die ältere Gruppe, musste dann aber aus familiären Gründen die Gruppe wieder abgeben. Danach war für 2 Jahre als erster männlicher Übungsleiter Daniel Wegner für die Frauen aktiv. Das hat der Gruppe auch wieder viel Abwechslung gebracht. Leider konnte er die Gruppe dann aus beruflichen Gründen nicht weiter betreuen.


2018 hat dann Gundi Niemann den Posten der Übungsleiterin in der „älteren Gruppe“ und auch die Spartenleitung übernommen, und bis heute behalten. Neu in der Gruppe ist nun ein Yoga-Angebot, dass von Larissa Klassen seit 2019 angeboten wird. Die 2. Gruppe wird weiter durch Beate Lindmüller betreut.

Durch die Corona-Bremse im letzten Jahr ist nun leider auch das Jubiläum betroffen. Nachdem im März 2020 bereits die Übungsabende inkl. der Yoga-Kurse gestoppt wurden, sind im Moment weiter keine Übungsabende oder gesellige Veranstaltungen möglich. Nach einer kurzen Erholungsphase und Radtouren im Sommer mussten im Herbst wieder alle Tätigkeiten eingestellt werden.


Auch die Zusammenstellung dieser Chronik war unter den Corona-Bedingungen nicht so einfach. Die bereits früher schon einmal aufgestellten Daten wurden gesammelt. Mit Hilfe der 1. Übungsleiterin Marlies Wendt, der 1. Frau im Vorstand Haide Tristram und der aktuellen Spartenleiterin Gundi Niemann hat Torsten Gerke als Geschäftsführer des VfL Wahrenholz diese Daten noch einmal abgestimmt und zusammengestellt. Der VfL hätte gerne eine Ehrung der noch im Verein eingeschriebenen Gründungsmitglieder vorgenommen. Leider lassen das die jetzigen Corona-Bedingungen nicht zu. Die Ehrung wird aber mit Sicherheit nachgeholt, wenn es wieder erlaubt ist.

Noch aktive Gründungsmitglieder (von z.Zt. insgesamt 81 Mitgliedern in der Sparte):

Marlies Wendt - Hannelore Rotermund - Renate Pape - Rosel Laue - Ruth Kinder - Friedhilde Evers